Die Zeit heilt alle Wunden.?

Unter diesem Thema feierten wir in unserer Kirche am 27. Februar einen thematischen Gottesdienst. Margit Demmler, langjährige Seelsorgerin im Offenen sozial-christliches Hilfswerk e.V. Bautzen, stellte sich der Frage: „Die Zeit heilt alle Wunden.?“

Für Schnittwunden am Finger trifft das zu. Aber für die Wunden in unserer Seele auch? Ein Geschwisterkind, dass immer vorgezogen wird, die Trennung der Eltern, die Untreue eines Ehepartners, Mobbing in der Schule oder auf Arbeit – was geht da in unserer Seele vor? Vielen war bereits aus eigener Erfahrung klar, dass diese seelischen Verletzungen auch nach vielen Jahren immer noch wie eine offene Wunde sind. Nein, die Zeit hat keine Heilkraft. Das kann nur ein echter Arzt, der Zugang zu unserem Innersten hat. Gott kann und will unsere tiefen Verletzungen heilen! Was für eine gute Botschaft: „Er heilt die Menschen, die innerlich zerbrochen sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 147,5) Für diesen Heilungsprozess brauchen wir „Jesus im Boot des Lebens“, wie Margit Demmler betonte.

Gespannt hörten wir, dass erste Verletzungen bereits im Bauch der Mutter passieren können. Schwangerschaft und die ersten drei Lebensjahre des Kindes sind die für eine spätere seelische Gesundheit bedeutsamste Zeit. Wir können uns zwar nicht bewusst an Dinge unseres frühestens Lebens erinnern, aber unser Gefühl und Unterbewusstsein hat bereits Dinge gespeichert, die auf unser gesamtes Leben bis ins hohe Alter hinein abstrahlen. Denn bereits 25 Tage nach der Zeugung sind bei dem winzig kleinen Embryo alle Organe angelegt und auch das Gehirn entwickelt sich. Aus ihrer Praxis erzählte uns Frau Demmler z. B. von einer Frau, die immer das Gefühl hatte, nie richtig im Leben angekommen zu sein. Sie mühte sich bis zur Erschöpfung, allen Erwartungen ihrer Mitmenschen gerecht zu werden, aber sie fühlte sich innerlich leer. In der Seelsorge kam dann heraus, dass die Eltern sich sehr einen Jungen gewünscht hatten. Sie nahmen dann ihre Tochter zwar an und umgaben sie mit Liebe, aber das Gefühl, dass sie „nicht richtig“ sei, hatte sich längst tief in ihr eingebrannt. Im Verlauf der Seelsorge konnte sie ihren Eltern vergeben und Jesus heilte in ihr diese früheste Kindheitswunde. Sie erlebte eine innere Befreiung von einem tiefen Gefühl der Ablehnung.

Eine große Rolle auf dem Weg der inneren Heilung spielt die Vergebung. Denn nur auf diesem Weg werden wir die schlechten Anteile los, die andere Menschen an unserem Leben haben.

Den Vortrag „Die Zeit heilt alle Wunden.?“ kann man auf Youtube nachhören. Er wurde an einem anderen Ort aufgezeichnet. So finden Sie ihn: auf Youtube eingeben: „Margit Demmler“ – dann erscheinen mehrere Vorträge von ihr. Alle sind sehr hörenswert!

Die Zeit wird wieder angezeigt!

Wochenlang lag das neue Ziffernblatt in der Werkstatt und konnte nicht montiert werden, weil das Wetter nass und kalt war. Für die ersten Märztage war schönes Wetter gemeldet und so entschloss man sich spontan, ein kleines Gerüst zu stellen. Und tatsächlich: seit 1. März zeigt die Turmuhr wieder die Zeit und schlägt zu jeder vollen Stunde. Leider ist unser Roland Kohlmann inzwischen so gehbehindert, dass er es nicht mehr schafft, jeden Tag die Uhr aufzuziehen. Tja, da werden neue Uhr-Aufzieher gebraucht!