Rückblick: Reise nach Israel vom 16. März bis 26. März 2023

Donnerstag, 16. März 2023. Der Männerkreis unserer Kirchgemeinde trifft sich im Pfarrhaus Lawalde zu seinem monatlichen Treff. Ich, Jörg Scheibe, schlage das Losungsheft auf und lese: ER behütet sein Volk wie seinen Augapfel. 5. Mose 32,10. „Das Auge ist eines der empfindlichsten Organe und zudem noch von außen zugänglich.“ sage ich in meiner kleinen Andacht zu den Männern. „Gott betrachtet das Volk Israel als sein Auge. Wer sich an Israel vergeht, schlägt Gott ins Auge. Und wer nach Israel reist, steht unter einem besonderen, geheimnisvollen Schutz, denn er befindet sich quasi in Gottes Augapfel. Heute früh haben sich unsere Pfarrerin, unser Kirchvorsteher Alexander Späth und einige andere auf den Weg nach Israel begeben. Wir wünschen ihnen eine gesegnete Reise und dass sie uns etwas von dem Leuchten mitbringen, welches Mose einst umgab, als er Gott begegnet war.“ – soweit aus meiner Andacht. Zwei Wochen später frage ich Alexander: Wie war`s denn? Hier kommt seine Antwort:

Diese Reise war sehr beeindruckend für mich gerade als „Neuling“. Vor geraumer Zeit hatte ich mir vorgenommen, einmal das Land der Bibel zu bereisen und wurde reich beschenkt. Es begann schon damit, dass sowohl An- als auch Abreise problemlos funktionierten, auch wenn die doppelte Personenkontrolle im Flughafen Berlin gewöhnungsbedürftig war, aber Sicherheit geht vor. Dann trafen wir Oberlausitzer in Tel Aviv auf den Rest der Gruppe sowie auf Nora, unsere Reiseleiterin. Auch das Ehepaar Schechinger, als Inhaber des gleichnamigen Reisebüros war dabei. Dazu gesellte sich noch Lutz Scheufler mit seiner Frau, der die Andachten während der Reise übernahm, natürlich auch Gitarre spielte! Der Zeitplan so einer Rundreise ist straff getaktet und so ging’s am ersten Tag von Tel Aviv entlang des Mittelmeers nach Norden zur Besichtigung eines Kibbuz mit High Tech-Industrie, der Kirche des Elia auf dem Carmelgebirge mit toller Aussicht und weiter zum Hotel direkt am See Genezareth - Baden inbegriffen.

Die nächste Etappe führte uns zum Berg der Verheißungen (Bergpredigt), nach Kapernaum und bis hin zu den Golanhöhen. Am Abend brachte uns eine kleine Vorstellungsrunde persönlich näher zusammen, manch Überraschung war dabei. Am nächsten Tag ging die Fahrt gen Süden mit unserem persönlichen Busfahrer, der während der gesamten Reise einen tollen Job gemacht hat.

Vorbei an Jericho konnten wir hautnah unzählige Taufen im Jordan erleben, an der Stelle wo auch Jesus getauft wurde. Die ganze Welt schien hier versammelt. Das nächste Highlight wartete nicht lange, Besichtigung der Massada-Festung auf einem freistehenden Felsen mit Blick zum Toten Meer, wo wir am Nachmittag auch Station gemacht haben. Ganz schnell waren alle mit Badesachen am Strand und ließen sich im Wasser vor sich hintreiben. Naja, das Erlebnis hielt sich in Grenzen: öliges Wasser, glitschiger Untergrund und salziger Strand sind nicht jedermanns Sache. Weiter ging’s nach Süden zum Golf von Acaba am Roten Meer, mit Halt im Timnapark mit der Stiftshütte. Über die nächsten zwei Tage konnte jeder frei verfügen: sich über den Golf schippern lassen, schnorcheln, die Wüste mit Jeeps erkunden oder einfach entspannen. Gestärkt fuhren wir dann zum Höhepunkt der Reise nach Jerusalem.

Die Besichtigung von Yad Vashem hinterließ bei mir ein bedrückendes Gefühl angesichts der gezeigten Gräueltaten Hitlerdeutschlands. Der Schwenk zum jüdischen Wochenmarkt brachte uns dann Leckereien und Erfrischungen vom Feinsten. Am Abend nahmen wir an der Shabbat-Zeremonie im Hotel teil. Neben Klagemauer, Ölberg, Garten Getsemani ist die Grabeskirche als Zentrum der christlichen Religionen ein besonderer Ort, wo die unterschiedlichsten Eindrücke nur so auf einen einströmen. Am Ende verging die Reisezeit wie im Fluge und jeder war gut beraten, die vielfältigen Eindrücke in Wort und Bild festzuhalten, um diese mit etwas Abstand richtig wirken zu lassen. Ich würde jedem eine solche Reise empfehlen, da neben den Sehenswürdigkeiten besonders das Verständnis für Land & Leute wächst - es ist oft anders als wir aus der Ferne glauben! Persönlich bekommen die biblischen Orte beim Bibellesen jetzt eine ganz neue Bedeutung.

Fotos und Reisebericht: Alexander Späth