Rückblicke
Lebendiger Adventskalender 2020
Eines war klar: Der Lebendige Adventskalender konnte unter den aktuellen Bedingungen nicht in vertrauter Art und Weise stattfinden. Deshalb haben wir die Idee, im Advent von Montag bis Freitag immer zum Abendgeläut um 18 Uhr die Dreifaltigkeitskirche für etwa 30 Minuten zu öffnen, gern aufgenommen und um „Freiwillige“ geworben, die in dieser Zeit eine Adventsandacht gestalten: K. Elle, R. Jentsch, Fam. Kießling, Fam. Krause, E. Lachmann u. G. Schmidt, L. Müller, H. Mutschink, R. Raschel, C. u. A. Wendler. Einige Abende waren erst noch „ungefüllt“ oder mussten kurzfristig wegen Quarantäne vertreten werden. Das hat A. Gocht übernommen. Vielen Dank an alle Beteiligten – auch fürs Schmücken, Baum und Krippe aufbauen an die Kirchnerinnen, E. Nocke und W. Wünsche. Adventsmusik über CD und manchmal sogar auch „live“, dazu unsere Kirche im Schein der Kerzen, liebevoll ausgewählte Fürbitten und Gebete sowie Geschichten – teils nachdenklich, manchmal auch lustig - wurden von den Besuchern dankbar angenommen. Dafür nahm man sogar die unbeheizte Kirche in Kauf. Die Gäste, die mit Mund-Nasen-Bedeckung und in regulierter Anzahl den Lebendigen Adventskalender besuchten, konnten so für eine Zeit die Alltagssorgen vergessen, sich auf das eigentliche Anliegen des Weihnachtsfestes besinnen und auf Jesus Geburt freuen. Allen, die in irgendeiner Weise diese Abende mitgestalteten, sei hiermit von Herzen gedankt. Eine jahrelange Tradition in unserer Kirchgemeinde konnte so trotz der bestehenden Einschränkungen fortleben. Dafür sind wir dankbar!
Hiltrud Mutschink
Ein besonderes Christfest
Können wir Weihnachten guten Gewissens Gottesdienste in unseren Kirchen anbieten, während es dringend geboten ist, Kontakte weitestgehend einzuschränken? Wie in vielen Orten musste auch der Kirchenvorstand Neusalza-Spremberg-Friedersdorf auf diese Frage eine Antwort finden. Nach intensiven Ringen wurde beschlossen, wegen angeordneter Quarantänen und v.a. wegen der anhaltend hohen Infektionszahlen und der Situation in den Krankenhäusern unserer Region alle Christvespern und auch alle anderen Gottesdienste während der Zeit des Lockdowns abzusagen. Das war keine leichte Entscheidung. Wir wissen, wie wichtig vielen der Kirchgang am Heiligabend ist. Wir wissen um das Bedürfnis die gute Botschaft zu hören und im Gottesdienst Gemeinschaft zu erfahren – gerade zu Weihnachten, gerade in Zeiten wie diesen.
Dennoch schien es uns auch auf dem Hintergrund der christlichen Botschaft geboten, keine Infektionen zu riskieren und damit Leben zu schützen. So war es ein besonderes Weihnachtsfest – stiller als gewohnt, anders. Manche haben die Einladung wahr-genommen, zum Glockengeläut um 17 Uhr zu Hause oder vor ihrer Haustür „Stille Nacht“ zu singen. Manche haben den Online-Gottesdienst unseres Kirchspiels verfolgt. Manche haben in der Familie die Weihnachtsgeschichte gelesen und den Weihnachtsgruß, der dank fleißiger Helfer noch kurz vor dem Fest in viele Briefkästen verteilt wurde. Manche haben sich auf den Weg gemacht und an der Krippe vor der Spremberger Kirche einen Moment innegehalten. Es war ein besonderes Weihnachtsfest – stiller, anders, nachdenklicher. Und dennoch hoffe ich, dass die Weihnachtsbotschaft ihren Weg gefunden hat in die Häuser und in die Herzen. Wie werden wir wohl 2021 Weihnachten feiern? Keiner von uns kann heute sagen, unter welchen Bedingungen das sein wird. Dass Besuche und Begegungen, dass Gottesdienste in vollen Kirchen und mit Gesang wieder möglich sein werden, dass hoffen wir sehr. Werden wir Weihnachten dann wieder so feiern wie gewohnt? Oder wird die Erfahrung des zurückliegendes Festes unsere Art zu feiern verändern? Vielleicht weil wir entdeckt haben, dass es auch anders gehen kann? Oder weil wir gemerkt haben, was uns 2020 gefehlt hat und was uns wirklich wichtig ist? … Ich bin gespannt.
Constance Šimonovská