Ein Traditionshaus schließt

Es war schon längere Zeit abzusehen, aber nun ist es soweit: Das „Johannes-Ramm-Haus“ ist geschlossen

und wird einem neuen Eigentümer übergeben. Damit endet die gut 110-jährige Tradition des Hauses als geistliche Heimstatt in Eibau.

1911 wurde das Haus als „Vereinshaus“ feierlich eröffnet. Erbauen lassen hat es einst Max Hoffmann, in Eibau als der „Reiche Hoffmann“ bekannt, aus Mitteln seiner „Theodora-Hoffmann-Stiftung“ für 25.000 RM. Es war ein Haus für alle christlichen Vereine, die es in Eibau damals gab. So u.a. der Männerverein, der Frauenverein, der CVJM und der Jungfrauenverein. Zugleich wohnte im Haus eine Diakonisse aus dem Diakonissenmutterhaus Dresden. Als Gemeindeschwester erfüllte sie eine wichtige Funk-
tion im Ort – sozusagen ein Vorläufer der heutigen Sozialstation. Es gab eine Bibliothek, und im Keller befand sich noch eine Kochschule, wo Frau Magdalena Zentsch jungen Mädchen von Eibau Grundbegriffe der Hauswirtschaft beibrachte.

Als nach 1945 alle Vereine verboten waren, nutzte die Kirchgemeinde das Haus weiterhin als „Kirchgemeindehaus“, und es trafen sich die entsprechenden Gemeindekreise im Haus. Aus den oberen Vereinszimmern wurde eine Wohnung, wo bis zu ihrem Lebensende Familie Lubrich wohnte. Für einige Jahre hatte sogar der kommunale Kindergarten hier sein Domizil. Da Christenlehre und Konfirmandenunterricht inzwischen hier stattfanden und sich auch die „Junge Gemeinde“ traf, war sicher viel Leben im Haus. Legendär sind die Theateraufführungen in den 50er Jahren durch Mitglieder der „Jungen Gemeinde“ gewesen, welche unter Leitung von Pfr. Faber stattfanden. Auch die Wintergottesdienste wurden hier viele Jahre gefeiert. 1983 trat dann eine Änderung in der Nutzung ein. Die Jugendarbeit der Ephorie Löbau übernahm das Haus und baute es zu einem „Rüstzeitheim der Jungen Gemeinde“ um. Familie Lorenz bezog die Wohnung, und das Ehepaar Lorenz war dann viele Jahre als Hauseltern tätig.

2002 erfolgte dann nochmal die Umbenennung des Hauses in: „Johannes Ramm Haus“ – Freizeit- und Rüstzeitheim der Evangelischen Jugend Löbau-Zittau. Damit ehrte man Johannes Ramm, der sich als damaliger Jugendwart maßgeblich für den Erwerb des Hauses eingesetzt hatte und es auch stark prägte. Er verstarb sehr früh 1994.

Die meisten Veranstaltungen der Kirchgemeinde waren im Laufe der Zeit schon ins Pfarrhaus verlagert worden. Trotzdem war das Haus immer wieder für größere Veranstaltungen wie die Bibelwoche und Gemeindeabende eine gute Heimstatt. Umgekehrt bereicherten die Rüstzeitgruppen, welche im Haus zu Gast waren, das örtliche Gemeindeleben. Viele gute Erinnerungen sind mit diesem Haus verbunden. Als Versammlungsort wird es unserer Kirchgemeinde fehlen.

Matthias Lorenz

„Open Air“ zu Himmelfahrt?, Konfirmation zu Pfingsten

Sofern es die coronesischen Umstände zulassen, wollen wir in diesem Jahr den traditionellen Open-Air-Gottesdienst zu Himmelfahrt auf dem Eibauer Pfarrgrundstück feiern, anderenfalls in der Kirche.

Die Konfirmation findet wie geplant am Pfingstsonntag, dem 23. Mai 2021 statt, allerdings abweichend vom etablierten Rhythmus in Eibau anstatt in Walddorf. Das hat einen besonderen Grund: Wir haben in diesem Jahr eine große Schar von sieben Mädchen und sieben Jungs, die sich konfirmieren lassen wollen. Am 7. März haben sich die Heranwachsenden in einem Gottesdienst über das selbst gewählte Thema „Wie entsteht Gerechtigkeit?“ vorgestellt, was die Gemeinde anerkennend gewürdigt hat. Am Pfingstsonntag wird es zwei Konfirmationsgottesdienste nacheinander geben (13:00 und 15:00 Uhr), denn 14 Konfirmations-Feiergesellschaften in einem Zuge fasst selbst die Eibauer Kirche nicht in coronagerechter Weise. 2021 lassen sich konfirmieren: Clara Roßmann (E), Freya Müller (E), Gina Sprechert (E), Jakob Mehnert (E), Jonas Laske (E), Justus Reuter (Wd), Manuel Berndt (E), Max Matthäi (E), Leo Berndt (E), Liesel Schüßler (Wd), Lilli Winkler (E), Lillian Donath (E), Patricia Szkoludek (E), Ruben Frühwald (E).

Pfarrer Stephan Rehm