... und Pfarrerin Baudach macht die ganze Zeit Urlaub – oder???

Kontaktstudium vom 1.4. bis 31.7.2023

Nein, sondern ich nehme ein Angebot der Landeskirche in Anspruch und mache an der Universität in Leipzig ein dreimonatiges „Kontaktstudium“. Diese Zeit soll dazu dienen, wieder Kontakt zur wissenschaftlichen Bildung zu erhalten und an einem Thema zu arbeiten. Dazu habe ich im Landeskirchenamt folgendes Konzept eingereicht:

„Im Rahmen des Kontaktstudiums möchte ich Wissen auf dem Gebiet der Seelsorge, der Kirchen- und der Ortsgeschichte erwerben.

Besonders interessiert mich die Thematik der transgenerationalen Weitergabe von Traumata. Da ich in meinem Pfarrberuf in fünf Pflegeheimen Gottesdienste halte, habe ich ständigen Kontakt mit der Kriegs- und Nachkriegsgeneration. Ich möchte im Hinblick auf die Begleitung der Senioren und Seniorinnen dazulernen, wie man seelsorglich einen positiven Beitrag zu ihrem Befinden leisten kann, wie man eventuelle Traumata erkennt und wie man damit umgeht.

Als zweites Arbeitsgebiet möchte ich mich mit der Aufarbeitung der Todesmärsche 1944/45 im Gebiet der Oberlausitz und der Verarbeitung dieses Geschehens in den Kirchgemeinden beschäftigen. Dazu wird es besonders wichtig sein, noch letzte Augenzeugen und Belege in Archiven zu finden.

Für folgende Lehrveranstaltungen habe ich mich angemeldet:

  • Vorlesung von Prof. Kohnle: Kirchengeschichte Sachsens im Überblick
  • Übung bei Prof. Zimmerling: Seelsorge und Bild
  • Übung bei Prof. Zimmerling: Neuere Seelsorgekonzeptionen

Eine Einführung in die Thematik „Trauma“ werde ich bei einer Professorin der Universitätsklinik erhalten.

Folgende Bücher möchte ich lesen bzw. verwenden:

  • Michael Richter: Die Oberlausitz im zweiten Weltkrieg, Domowina-Verlag
  • Peter Pogany-Wendt: Der Wert der Menschlichkeit

Weitere Literaturempfehlungen erwarte ich von den Lehrveranstaltungen. Für die Zeit vom 01.04.23 bis 31.07.23 habe ich ein WG-Zimmer im Evangelischen Studienhaus in Leipzig gemietet.“

Für alle Kosten (z. B. Miete, Fahrtkosten, Archivbenutzungsgebühren) komme ich selbst auf. Ich freue mich sehr auf die Zeit und bin mir ganz sicher, dass danach sehr Vieles für die Gemeindearbeit nutzbar werden kann. Die Vertretung in den Kirchgemeinden Schönbach-Dürrhennersdorf und Lawalde übernimmt in dieser Zeit Pfarrehepaar Maximiliane und Stephan Rehm.

Ich danke der Landeskirche für diese Möglichkeit und meinen Amtsgeschwistern für die Bereitschaft, die Vertretung zu übernehmen.

Karin Baudach, Pfarrerin

Bauprojekte finanzieren

Woher kommt das Geld?
Was ist nacheinander zu tun?
Welche Formalitäten gilt es zu beachten?

Unsere Gebäude, vor allem die Kirchen, stellen für unsere Kirchgemeinden ein wertvolles materielles und immaterielles Vermögen dar, welches es gilt zu erhalten. In den letzten Jahrzehnten ist diesbezüglich mit großem Engagement viel erreicht worden.

Mit der strukturellen Veränderung hin zum Kirchspiel hat sich in diesem Bereich nichts verändert. Die vorhandenen Rücklagen sind 1:1 in das Vermögen des Kirchspiels überführt worden, das heißt: Jedes Kirchengebäude, jedes Pfarrhaus, aber auch jede Rücklage für ein einzelnes Ausstattungsteil, wie z. B. die Orgeln oder Glocken, wurden einzeln in die neue Kirchspielsystematik mit dem bis zum 01.01.2021 ausgewiesenen Betrag übernommen. Alle jetzt eingehenden, zweckgebundenen Spenden oder Kollekten, werden zum Jahresabschluss der entsprechenden Rücklage zugeführt. Darüber hinaus sind wir seit 2016 verpflichtet, für jedes Gebäude eine Substanzerhaltungsrücklage zu bilden, deren jährliche Höhe vom Regionalkirchenamt festgelegt wird. Diese Mittel müssen im Kirchspielhaushalt vorhanden sein. Für das laufende Jahr 2023 betragen diese Mittel immerhin 118.822 €. Für die Kirchgebäude erhalten wir von der Landeskirche jährlich eine Zuweisung von 50 % der festgelegten Rücklagesumme.

Für die Planung eines Bauprojektes ist zunächst die Höhe der zu erwartenden Kosten entscheidend. Entsprechend der kirchlichen Bauordnung kann der Kirchspielvorstand (KSV) bis zu einer Summe von 10.000 € bei Kirchen und bis zu 5.000 € bei deren Einbauten über die Durchführung entscheiden. Die Kirchgemeindevertretung hat dabei die Kostenschätzung in der Regel mittels Angebotseinholung vorbereitet und die Beschlussfassung für den KSV vorformuliert. Die Finanzierung kann aus den vorhandenen Rücklagen erfolgen. Außerdem steht im laufenden Haushalt für jedes Gebäude ein Betrag von 1.500 € für kleine Reparaturen zur Verfügung. Ist die Bestreitung der Kosten aus den Rücklagen nicht möglich oder gewollt, kann auch in diesem Kostenrahmen eine kirchliche Baugenehmigung mit Bitte um eine außerordentliche Zuweisung durch die Landeskirche gestellt werden. Ab einem Auftragsvolumen von über 10.000€ bzw. 5.000€ muss in jedem Fall ein Bauantrag gestellt werden.

Ist in einer Kirchgemeinde ein umfangreiches Bauvorhaben notwendig, so bedarf es sicher einer längerfristigen Planung. Dafür sollte dann auf jeden Fall die Akquirierung von Fördermitteln geprüft werden. Projektbezogene Spendenaufrufe sind ebenfalls ein erfolgversprechendes Mittel zur Finanzierung von Baumaßnahmen. Mit dem kirchlichen Bauantrag verbunden ist dann auf jeden Fall auch die Beantragung einer landeskirchlichen außerordentlichen Zuweisung, deren Höhe sich nach den vorhandenen Rücklagen und anderen Finanzierungsmitteln richtet. Als Orientierungswert kann von 20 bis 25 % der Bausumme ausgegangen werden.

Sonntägliche Kollekten, die keine Landeskollekten sind, fließen in den Haushalt des gesamten Kirchspiels. Die Einnahmen aus den Kollekten werden dringend benötigt, denn sie tragen u. a. zur Deckung der bereits erläuterten Substanzerhaltungsrücklage bei, aber auch zur Finanzierung der Arbeit mit Kindern oder besonderen Gottesdienstprojekten. Gerade Projekte wie eine Kinderkantate hat regionale Ausstrahlungskraft und soll entsprechend auch aus dem Kirchspielhaushalt finanziert werden. Kollekten bei gesonderten Gottesdiensten anlässlich einer Taufe, Trauung oder Bestattung dürfen jedoch gern der Erhaltung der Kirchgebäude gewidmet werden. An einigen Orten wird dies bereits erfolgreich praktiziert.

Aus eigener, inzwischen mehr als 15jähriger Erfahrung kann ich die Kirchgemeinden auch zur Gründung eines Fördervereins ermutigen. Dieser wurde in Walddorf 2007 mit 17 Mitgliedern gegründet und hat inzwischen 54 Mitglieder. Darunter ist auch eine ganze Anzahl, die nicht der Kirche angehören, aber sich sehr engagiert für diese einsetzen. Ich finde es gerade an dieser Stelle sehr hilfreich, wenn die Belastungen auf breitere Schultern verteilt werden können. Einsatzbereitschaft, Kreativität und Ideenreichtum spielen dabei eine entscheidende Rolle. Immerhin konnte der Förderverein seit seiner Gründung mehr als 100.000 € allein an finanziellen Mitteln für die Erhaltung der Walddorfer Kirche zur Verfügung stellen. Gern können wir unsere diesbezüglichen Erfahrungen auch an Interessierte aus anderen Orten weitergeben.

Wenn also in Ihrer Kirchgemeinde ein Bauprojekt ansteht, wenden Sie sich bitte rechtzeitig an die Mitarbeiterinnen der Verwaltungszentrale, die Ihnen auch als Ansprechpartner für Bau- und Grundstücksangelegenheiten zur Verfügung stehen. Zur Finanzierung sollte unbedingt im Vorfeld mit mir, Viola Streubel, Kontakt aufgenommen werden, um die diesbezüglichen Voraussetzungen und Möglichkeiten abzuklären.

Ein Beispiel soll die Darstellung zur Finanzierung von Bauprojekten abrunden: Im Jahr 2022 wurden beschädigte Fialtürmchen am Neugersdorfer Kirchturm repariert mit Gerüststellung und Steinmetz-Einsatz.

Laut der Angebote mussten für die Reparatur 32.115 € geplant werden. Im Bauantrag vom 7. Februar haben wir 8.000 € als außerordentliche Zuweisung beantragt. Der Antrag wurde am 18. März positiv beantwortet. Neben der Zuweisung musste die Baumaßnahme mit 24.115 € aus der Instandhaltungsrücklage der Neugersdorfer Kirche finanziert werden. Es musste außerdem eine denkmalschutzrechtliche Genehmigung gestellt werden, die in unserem Fall ohne Zuschuss des Denkmalamts beantwortet wurde. Im Lauf des Jahres hat die Kirchgemeinde Neugersdorf entsprechend der im KSV beschlossenen Regel zwei Gottesdienste gewählt, um jeweils eine halbe Kirchspielkollekte der Turmsanierung zu widmen; diese haben etwa 500 € erbracht. Nach Abschluss der Baumaßnahme wurde ein Finanzierungsnachweis beim RKA (Regionalkirchenamt) eingereicht mit der Gesamt-Bausumme, die in unserem Fall die Planungssumme um 10.050,84 € überschritt. Im RKA-Bescheid zum Finanzierungsnachweis wird die Gesamtsumme von 42.165,84€ bestätigt. Die außerordentliche Zuweisung blieb bei 8.000 €, was aber nicht immer so sein muss. Die Neugersdorfer bedanken sich bei allen Beteiligten aus dem Bautrupp, bei den Verwaltungsmitarbeiterinnen, bei Baupfleger Bernhard Preiß und den beteiligten Firmen für die Reparaturaktion.

Viola Streubel und Stephan Rehm

Einführungsgottesdienst von Pfarrer Stephan Rehm

Sonntag, 22. Januar, Ev.-Luth. Kirche zu Neugersdorf und Feierstunde im Lutherhof

Mit den Worten der Superintendentin Antje Pech: „Das ist ein deutliches „Ja“ zum Oberen Spreetal, zu unserer Region, zu Ihnen als Kirchgemeindemitglieder und Kirchgemeinde. Darüber freuen wir uns sehr.“, wurde Pfarrer Stephan Rehm in den Verkündigungsdienst auf Lebenszeit eingeführt. Seinen Dienst versieht er einerseits im Kirchspiel, andererseits im Kirchenbezirk im Rahmen einer besonderen Beauftragung für Evangelisation, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit und unter Koordination des Netzwerkes „Kirche, die weiter geht“.

Mit einem rührenden Lied des Kindersingkreises der Kirchgemeinde Neugersdorf wurde Pfarrer Rehm willkommen geheißen. Die Einführungsansprache hielt Pfarrer Roland Kutsche, Verantwortlicher für die missionarischen Pfarrstellen und missionarischen Projekte der Landeskirche.  Für ihn wichtige Wünsche waren: „Die Gemeinde und Gemeinden in der Region so zu befähigen, dass sie missionarisch lebend handeln und sprachfähig werden. Dass Pfarrer Stephan Rehm in seinen Aufgaben und im Pfarrdienst, die Leidenschaft unseres Glaubens, die Geduld der göttlichen Liebe und die Kraft der biblisch radikalen Hoffnung weitertrage.“ Im Gottesdienst wurden Grußworte des Kirchenbezirksvorstandes und Kirchenspielvorstandes übermittelt. In seiner Predigt stellte Pfarrer Stephan Rehm die Veränderung in den Mittelpunkt, die Mission und die Frage nach dem authentisch christlich sein. So sprach er: „Was mich ausmacht, auch für den Dienst in den nächsten Jahren, ist ein Satz den ich direkt aus dem Römerbrief abpflücke und mir an den Hut stecke. Ich bin bereit auch Euch das Evangelium zu verkünden, in Neugersdorf, Neusalza-Spremberg, Taubenheim und weiteren Gemeinden und Orten des Kirchenspiels.“

Dem Gottesdienst wurde durch die musikalische Umrahmung von Kantor Amadeus Egermann, den Bläsern des Posaunenchores und der christlichen Band Haversack ein besonders festlicher Charakter verliehen. Direkt im Anschluss an den Gottesdienst bestand im Lutherhof bei Kaffee, Tee und Kuchen Gelegenheit, ein Grußwort zu überbringen oder persönlich mit Pfarrer Rehm zu sprechen. Vielen Dank allen am Gottesdienst und Feierstunde Mitwirkenden.

Im Namen der Gemeinden des Kirchenspiels Oberes Spreetal und der Kirchgemeinde Neugersdorf heißt der Kirchspielvorstand und die Kirchgemeindevertretung Neugersdorf das Pfarrehepaar Maximiliane und Stephan Rehm zusammen mit ihren Kindern herzlich willkommen.

Maximiliane Rehm, die bereits 2017 in den Pfarrdienst auf Lebenszeit eingeführt wurde, und Stephan Rehm versehen ihren Dienst in Eibau-Walddorf und Neugersdorf sowie seit dem Weggang von Pfarrehepaar Hecker in Ebersbach gemeinsam als Ehepaar entsprechend ihren Gaben. Für die Zeit des Sabbaticals von Pfarrerin Karin Baudach von April bis Juli 2023 übernehmen beide außerdem die Vertretung in Schönbach-Dürrhennersdorf und Lawalde.

für die Kirchgemeindevertretung Neugersdorf
Kerstin Koser 

Verabschiedung von Pfarrehepaar Hecker am 5. Februar in Ebersbach

Ein letztes Mal sind sie hier zu sehen – am 5. Februar wurden Benjamin und Friederike Hecker von ihrem Pfarr-Amt in Ebersbach mit Schönbach, Dürrhennersdorf, Oppach und Beiersdorf entpflichtet und in einem wunderschönen Gottesdienst - buchstäblich mit Pauken und Trompeten -verabschiedet. Die Kernaussage der Grußworte war: „Danke für die Zeit mit euch. Ihr habt Maßstäbe gesetzt.“

Inzwischen ist der Umzug bewältigt und der Neustart in Dresden für die ganze Familie gut gelungen. Gottes Segen für die neuen Aufgaben!

„Unsichtbar“: Kirche Kunterbunt am 5. Februar in Neugersdorf

Manchmal fühle ich mich unsichtbar. Ich habe viel gearbeitet und keiner sieht es. Ich bin traurig und keiner nimmt es wahr. Ich habe gute Ideen und niemand will sie hören… – Ihr alle kennt das sicher auch. Wir Menschen sehnen uns danach, gesehen zu werden. Damit ist nicht der Wunsch gemeint, berühmt oder beliebt zu sein, sondern der Wunsch, verstanden und anerkannt zu werden.

In der Kirche Kunterbunt haben wir am 5. Februar 2023 im Lutherhof Neugersdorf gemeinsam erlebt, was es heißt, gesehen zu werden: Wie Gott die Magd Hagar in der Wüste gesehen hat, so sieht er auch dich und mich – was für ein Geschenk!

Ich selber habe bei der Kirche Kunterbunt verschiedene Menschen gesehen: zupackende Arme und flitzende Beine beim Auf- und Abbau der Kirche Kunterbunt; Familienmitglieder, die einander fröhlich anblicken; lächelnde Kinder; ihren Gedanken nachhängende Erwachsene; einen Saal voller fröhlicher Kinder, die in Fliegerpose zur tollen Kindermusik tanzen; Gesichter, die angerührt schauen aufgrund der wunderbaren Verkündigung; ein engagiertes Technikteam; starke Hände und Köpfe in der Küche und in der Betreuung vom Buffet… Allen Mitwirkenden aus dem Kirchspiel und den Allianzgemeinden ein großes Dankeschön!

Allen Gästen dieses frechen, wilden und wundervollen Gottesdienstes: Herzlich willkommen zur nächsten Kirche Kunterbunt am 14. Mai auf dem Gelände der Landeskirchlichen Gemeinschaft, Jeremiasberg 3, 02730 Ebersbach (siehe auch Seite 11).

Text und Fotocollage: Silvana Israel

KonfiCastle 2023 zum Thema „Good Look“ im Februar auf Burg Hohnstein

Endlich, nach zwei Jahren Pause, war es wieder soweit! Wir Konfirmanden und Mitarbeiter unseres Kirchspiels konnten wieder zusammen mit 151 Konfis, Jugendlichen und Erwachsenen aus dem gesamten Kirchenbezirk zum KonfiCastle auf die Burg Hohnstein fahren. Es war eine sehr schöne und wunderbare Zeit von der wir gern weitererzählen möchten:

„Wir waren dieses Jahr beim Konficastle als Konfis dabei. Es hat sehr viel Spaß gemacht und man hat ein paar neue, nette Menschen kennengelernt. Das Programm war sehr abwechslungsreich gestaltet. Cool war, dass so viele verschiedene Workshops wie Bogenschießen und süße Handytaschen nähen, angeboten wurden. Die Musik der Band war sehr unterhaltsam und hat wunderbar zum Thema des Konficastle gepasst.“

Alma & Josefine

„Ich war 2023 als Teamer mit im KonfiCastle und habe es definitiv nicht bereut. Neben spannenden Erlebnissen und einer Menge neuen Erfahrungen habe ich auch wundervolle neue Leute kennengelernt und neue Freundschaften knüpfen können.“

Anna

Weltgebetstag der Kinder am 4. März in Eibau

Während draußen Schnee fiel, haben wir in den Gemeinderäumen des Eibauer Pfarrhauses eine farbenfrohe Reise nach Asien unternommen. Gespannt sahen die Kinder im Christenlehreraum die Präsentation zum Gastgeberland Taiwan. Sie wippten mit Köpfen und Füßen mit, als wir ein Orchester mit fremd anmutenden Instrumenten sahen, das taiwanesische Folklore spielte.

Bunt ging es weiter, denn das Vorbereitungsteam vom Weltgebetstag der Frauen, der am Abend zuvor stattfand, hat uns einen liebevoll dekorierten Gemeinderaum zurückgelassen. Hier konnten wir richtig eintauchen in das fernöstliche Land. Origamitiere, Ess-Stäbchen, Orchideen, Kerzen, Laternen, Fächer, Muscheln… Alles lud zum Staunen ein. In der schönen Atmosphäre hörten die Kinder dann die Bibelgeschichte von Junia in der Stadt Ephesus zur Zeit der ersten christlichen Gemeinden. Wir merken: So wie Junia damals den Weg in die noch kleine christliche Gemeinde von Ephesus fand, obwohl die Göttin Artemis von ihrem glanzvollen Tempel aus noch ihren mächtigen Schatten über die Stadt warf – so finden auch heute Menschen zu Christus in einem Land wie Taiwan, wo prunkvolle Tempel anderen Gottheiten dienen. Welch ein Segen!

Unser gemeinsames Mittagessen nach dem Basteln und Spielen bot neben leckerem Reis, Südfrüchten, Bubbletea und Versuchen, mit Essstäbchen zu essen, auch die Möglichkeit zum Gespräch. Wir blicken dankbar auf einen gesegneten Vormittag für die Kinder zurück.

Silvi (Silvana Israel) und Lisa (Jenke)

Konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht am Christian-Weise-Gymnasium in Zittau

Der Modellversuch über zwei Schuljahre in der Klassenstufe 7 (2021/22) und 8 (2022/23) zur konfessionellen Kooperation im Religionsunterricht am Christian-Weise-Gymnasium Zittau ist genehmigt und wird aktuell durchgeführt.

Die Religionslehrerinnen und -lehrer der Fächer Evangelische und Katholische Religion freuen sich auf eine sachsenweit einzigartige Neuerung am Christin-Weise-Gymnasium Zittau. Wir arbeiten seit vielen Jahren fächerverbindend in Projekten sehr gut zusammen. Unser traditioneller ökumenischer Schuljahresabschlussgottesdienst und das Adventsprojekt sind nur zwei Beispiele fruchtbarer Arbeit. Wir sind uns einig, dass der Religionsunterricht ein zeitgemäßes, offenes und interessantes Bildungsangebot für alle Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums sein muss. Durch die konfessionelle Trennung entstehen ungleiche Lerngruppen, die zu ungerechten Lernbedingungen führen.

Der gemeinsame Unterricht in einer Lerngruppe ist sinnvoll. Das ist nun seit der Klassenstufe 7 im Schuljahr 2021/2022 möglich und laut Positionspapier der Bischöfe beider großen  Kirchen in Sachsen vom 07.01.2019 auch erwünscht. Eine konfessionsübergreifende Lerngruppe in Klassenstärke führt für alle Kinder zu einem abgestimmtem und fachlich an beiden Lehrplänen orientierten Unterricht, ohne konfessionelle Unterschiede aufzuheben.

Wir möchten die Gemeinsamkeiten der Konfessionen hervorheben und bestehende Unterschiede begreifbar werden lassen, und das bei gleichzeitiger Offenheit für diejenigen Schüler, die sich keiner Konfession zugehörig fühlen. Dazu wurde eigens ein schulinterner Lehrplan erstellt, der von Fachberatern, dem Landesamt für Schule und Bildung Bautzen und dem Kulturministerium geprüft wurde.

Die konfessionelle Kooperation im Religionsunterricht bedeutet konkret, dass die evangelische Fachlehrerin Frau Göring und der katholische Fachlehrer Herr Dautz sich beim Unterrichten geregelt nach Lernbereichen abwechseln. Alle Schülerinnen und Schüler werden stets über die Konfession der aktuellen Lehrkraft informiert sein und die Themen möglichst aus beiden Sichtweisen – ökumenisch sensibel – gelehrt bekommen.  Wir freuen uns auf viele interessierte Schüler.

Fachbereichsleiterin für RU Peggy Göring