Buchtipp aus Lauba: „Hallo Welt!“

In den letzten Jahren konnte man immer mehr beobachten, dass Menschen sich von der Welt und von anderen Menschen abwenden. Und das kann ich absolut nachvollziehen: Es geschehen ständig und überall auf der Welt die haarsträubendsten Dinge, wofür wir oftmals neben unseren eigenen Problemen keine Nerven haben. Oder andere Menschen entwickeln plötzlich extreme Meinungen, die wir nicht mehr verstehen, und lassen andere gar nicht mehr gelten. Da kann man schon den Wunsch verspüren, allen entgegenzurufen: „Lasst mich in Frieden!“ Diesen Frieden können wir natürlich in der Stille bei Gott finden …

Doch was passiert, wenn wir trotz aller Probleme und Verzweiflung der Welt doch einmal aufrichtig und offen Hallo sagen? Diese Frage habe ich mir gestellt und daraufhin den Gedichtband „Hallo Welt“ geschrieben. Wer sich auch darüber Gedanken machen möchte, kann das Buch sehr gerne bei Amazon oder direkt im Telescope Verlag bestellen. Zu kaufen ist es auch im Gemeindeamt Lawalde, im Hofladen von Kekila in Lauba, in der Gärtnerei Fröhlich in Beiersdorf und in der Schwanen-Apotheke Oppach.

Rosalie Renner, Lauba

Ostern auf der Suche ...

... nicht nach den besten Naschereien oder ausgefallensten Verstecken, sondern nach dem Ostergefühl. Bericht einer Osterpilgerin.
Vor rund 20 Jahren bin ich mit der evangelischen Jugend in der Osternacht durchs Dunkel der Helligkeit entgegengelaufen – über den Kottmar von Obercunnersdorf nach Ebersbach. Die Erkenntnis damals: trübste Dunkelheit wird wieder Tag. Lisa Jenke, geb. Käsche, die heute in meiner Nähe wohnt, war damals mit mir Teilnehmerin bei der Osternacht.

Kurzentschlossen machte sie sich am 9. April 2023 mit mir auf den Weg zu unserer eigenen kleinen Osternacht – wie damals mit der evangelischen Jugend. 3:30 Uhr ging es los von der Kirche in Eibau zur Kirche in Ebersbach. Der Osternachts-Gottesdienst um 5:30 Uhr war das Ziel. Nach unseren geschafften gut 6,5km Weg erwartete uns an der Ebersbacher Kirche ein flackerndes Feuer, um das sich immer mehr Menschen zusammenfanden, je näher 5:30 Uhr rückte. Feierlich entzündete Amadeus Egermann die Osterkerze am Feuer, trug sie in die Kirche und führte damit die ca. 100 Menschen in die fast komplett dunkle Barockkirche. Im Altarraum sah man den Schein der Osterkerze. Als das Osterlicht von Reihe zu Reihe in Teelichtern weitergegeben wurde, breitete sich die Helligkeit im Raum aus. Die Predigt von Maximiliane Rehm war gleichermaßen stärkend, erbaulich und gefühlvoll; Amadeus Egermann untermauerte die feierliche Atmosphäre mit wunderbarer Orgelmusik. Als die Barockkirche langsam mit Scheinwerfern erhellt wurde und ihre prachtvollen Malereien offenbarte, war das Ostergefühl ganz da: Aus Dunkelheit wird Tag.

Beim Austritt aus der Kirche spiegelte sich der beginnende Tag in den Wolken über der Kirche. Neu gestärkt ging ich nach Hause zu meiner selig schlafenden Familie. Im Garten schnitt ich noch meinen diesjährigen Osterstrauß. Wunderschön schien die Sonne darauf. Das Foto erinnert mich an diesen wunderbaren Morgen. Ich danke allen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden für dieses tolle Erlebnis in der Ebersbacher Kirche.
 
Silvana Israel, Eibau

Auf der Tonleiter zum Himmel

Der Ökumenische Chor ging auf Konzertreise nach Schlesien

Vom 27.4. bis 1.5.23 reisten 33 Sänger und 17 Gemeindemitglieder in das Glatzer Bergland und in das Oppelner Land. Monatelang bereitete Kantor Martin Müller den Chor für die 3 Auftritte vor.

Die Spuren von Ignaz Reimann, dem schlesischen Kantor und Komponisten, führten uns, wie auch die heimatlichen Bindungen unseres kath. Pfarrers Dr. Waldemar Styra. Eine wunderschöne Gegend dieses Schlesien mit allem was uns der Herrgott schenken konnte, liebliches Mittelgebirge, fast Hochgebirge mit 1.600 m, herrliche Täler und Auen, blühende Wiesen und Bäume, große gesunde Wälder, 2.000 Schlösser und Herrenhäuser, herzliche Menschen und viel Musik.

Wir begannen mit Brieg/Brzeg, der Stadt Masurs. Es berührte uns alle, als ein Sänger vor seinem Taufstein innehielt und alle Sänger in „Laudate omnes gentes“ einstimmten.

Mit feinstem schlesischem Kuchen, vom Bäcker Münch aus Oppach gebacken, erfreuten und überraschten wir die Schlossherren von Schloss Lossen/Losiow.

Wir sangen andächtig am Grab von Ignaz Reimann.

Wir erlebten einen Herrn Straube, der seine deutsche Heimat verließ, um seine schlesischen Wurzeln zu suchen und engagierte Aufbauarbeit zu liefern. Schlesische Identität fanden wir auch im Haus Lerchenfeld mit einer Familie, die alte Traditionen pflegt, in einem alten Bauernhof die Geschichte auch in Kochtöpfen spürbar hält.

Immer wieder proben und singen. Immerhin hatten wir auch an 4 Tagen Geburtstagskinder.

Das größte Schloss des Oppelner Landes, das Schloss Moschen/Moszna muss man gesehen haben. Alina, unsere polnische Begleiterin, ließ uns im Schloss die paar Stunden Regen bei der Schlossführung vergessen. Vorbereiten und Ausruhen für die Vorabendmesse in der kath. Kirche

„Hl. Czeslawa“ Opole war wichtig.

 „Singet dem Herrn ein neues Lied“- Eine ganz neu erbaute große Hallenkirche mit einer ungewohnten nachhallenden Akustik fanden wir. Auf die vom Chor weit entfernten Orgel, mussten wir uns erst einstellen. „Der Herr ist mein Hirt“ „Bleibe bei uns Herr“, das „Heilig, heilig“ von Schubert, das „Ave verum“ von Mozart sangen wir u.a. Nach der Messe schenkten wir der Gemeinde, besonders der deutschen Minderheit, ein Konzert in deutscher Sprache.

Am folgenden Morgen begleiteten wir den Sonntags-Gottesdienst wieder mit Reimann-Messteilen und vieler schöner weiterer Chormusik. Der bekannte Purcellsatz für Chor und Orgel „Lobt den Herrn der Welt“ erklang immer als Abschluss zum Lobe Gottes und zur Freude der Menschen.

Bei den Gottesdiensten brachte sich unsere Mitsängerin und Geigerin aus der evang. Partnergemeinde Schwanewede mit ihrem innigen Geigenspiel wunderbar ein, begleitet von Kantor Müller an der Orgel.

Die Gottesdienste endeten, man glaubt es kaum, mit Beifall in der Kirche. Wir sangen auch mit Herz und Seele mit piano oder fortissimo. Begegnungen mit den Menschen der Oppelner Gemeinde schlossen sich an.

Bei einem Stadtrundgang lernten wir die Heimatstadt von Pfr. Styra Oppeln/Opole an der Oder kennen. Anschließend fuhren wir zum Schloss Groß Stein weiter, einem Ensemble aus Schloss, Park, Pflegeheim, Altenheim, Gästeherberge, einfach toll.

Auf der Heimfahrt gab es Station in Breslau mit einer exzellenten Stadtführung.

Mit großem Respekt sahen wir den Wiederaufbau des seit dem Krieg zerstörten und heruntergewirtschafteten schlesischen Kulturgutes. Es erstrahlt Vieles wieder.

Großer Dank gilt Kantor Martin Müller für das anspruchsvolle Musikprogramm aus Chormusik und Orgelspiel, auch Pfarrer Dr. Styra für die geistliche Begleitung, allen Sängern und den vielen Helfern aus der Reisegruppe.

Schlesien ist eine Reise wert und war für uns etwas Besonderes, mit viel Musik und dem Geist einer neuen wachsenden Sängergemeinschaft aus evangelischen und katholischen Christen.

„Segne uns mit der Weite des Himmels“

Giesela Schulze, Mitsänger und Reiseleiter, Foto A. Gaida