Warum geht der Pfarrer pilgern?
Vermutlich haben einige von Ihnen wahrgenommen, dass in den Karfreitags- und Ostergottesdiensten sowie zur Konfirmation in Ebersbach und Dürrhennersdorf nicht Stephan Rehm als Pfarrperson anwesend war, sondern vertreten wurde. Der Grund ist, dass meine Frau und ich in den Februarferien entschieden hatten, dass ich eine Pilgerreise anstreben würde. Unmittelbar vor den Ferien waren die Kirchennachrichten für März-Mai in den Druck gegeben worden. Nach intensiven Arbeitszeiten wie dem Konficastle im Februar kommt man in der Ferienpause erfahrungsgemäß besser zum Nachdenken. Aus dem Gefühl heraus, dass der persönliche Gestaltungsraum für das eigene Leben und den Pfarrdienst für mich nicht mehr in hinreichendem Umfang existiert, hat uns eine befreundete Pfarrerin die Pilgerreise sozusagen als eine Art Notbremse ans Herz gelegt, damit ich in einiger Entfernung von den Schauplätzen des täglichen (Arbeits-)Lebens zu mir selbst kommen könnte. Selbstfindung ist eine zutiefst persönliche Angelegenheit, und genau darin hat dieser Artikel auch eine Grenze. Obwohl ich über wesentliche persönliche Entwicklungen hier nicht berichte, möchte ich jedoch dreierlei mit diesem Artikel kommunizieren:
Ich danke erstens ganz herzlich vor allem meiner Frau, Pfarrerin Maximiliane Rehm, und allen anderen, die Vertretungen übernommen haben, dass sie mir die Pilgerzeit ermöglicht haben. Für meine Frau, die diesen Artikel gelesen und korrigiert hat, war die Zeit ohne Partner in der Familie ebenfalls eine Zeit der Selbstfindung, nur unter anderen Bedingungen. Auch sie ist allen dankbar, die uns in dieser Zeit verständnisvoll unterstützt haben. Wir sind einander nach fünf Wochen tatsächlich als andere Menschen wieder begegnet.
Zweitens, so haben Sie vielleicht schon an der Andacht in dieser Ausgabe der Kirchennachrichten bemerkt, bin ich nun begeisterter Pilgermensch und empfehle ein Pilgerzeit unbedingt als eine Schlüsselerfahrung im eigenen Leben. Falls Sie einen Begeisterungsschub benötigen: Ich schwärme Ihnen gerne persönlich vor, was den Charme des Pilgerns ausmacht. Meine Pilgerklamotten lege ich tatsächlich ungern ab.
Drittens möchte ich Sie an einigen wenigen Highlights dieser Wochen auch in Form von Fotos und Text hier in den Kirchennachrichten Anteil nehmen lassen. Ich habe eine Fotopräsentation vorbereitet, die umfangreichere Einblicke im Kontext beispielsweise eines Gemeindekreises ermöglicht. Daraufhin können Sie mich gerne anfragen.
Vier Wochen habe ich gebraucht, um die Ausrüstung zu organisieren und die dienstlichen Rahmenbedingungen im Kirchspiel, im Kirchenbezirk und mit der Landeskirche abzustimmen. Mein Wanderrucksack mit 42l Fassungsvermögen, Kleidung für warmes, kaltes und regnerisches Wetter, einigen Medikamenten (vor allem Blasenpflastern) und wenigen persönlichen Dingen hat final etwa 10kg auf die Waage gebracht; mit Proviant und Wasser war es etwas mehr, und noch mehr hätte ich auch nicht tragen wollen. Dienstrechtlich wird eine Pilgerzeit in der Landeskirche als „Aufenthalt in einer geistlichen Gemeinschaft“ (Pfarrerfortbildungsverordnung) für einen Monat gewertet, insofern das Pilgern geistlich begleitet wird. Pater Herbert Rieger SJ (Hoheneichen bei Pillnitz), vermittelt durch Pfarrerin Anette Bährisch vom Haus der Stille in Grumbach, hat mich vor der Reise persönlich kennengelernt und dann jeden dritten Tag ein Telefonat mit mir geführt. Auch den beteiligten Personen auf landeskirchlicher Ebene danke ich sehr, dass mir eine existentielle Begegnung mit mir selbst durch das Pilgern von der Institution her ermöglicht wurde. Die Wahl für den bekannten Camino Frances, den Französischen Jakobsweg, fiel schnell und war leicht aufgrund der Empfehlung des Bayrischen Pilgerpfarrers Michael Kaminski. Mein Pilgerführer und die Pilger-App „Buen Camino“, die ich auf dem Handy dabei hatte, hätten auch Auskünfte über die zahlreichen anderen Wege gegeben; aber da es mir nicht um ein touristisches Event, sondern um eine Einkehr bei mir selbst ging, war es nicht so von Bedeutung, auf welchem Weg ich wandern würde.
Ein Pilgertag sah bei mir und den Pilgern in den Gemeinschaftsunterkünften etwa so aus, dass man morgens etwa eine Stunde vor Sonnenaufgang erwachte, um in der Dämmerung loszugehen. Damit gehörte ich eher zur frühen Fraktion der Pilger; die späte Fraktion hat in der Regel den Morgenkaffee noch am Ort der Übernachtung genossen. Gegen Mittag waren dann die ersten 20 km geschafft. Je nachdem, wie lange die Etappe am betreffenden Tag sein sollte, setzte sich das Laufen in den Nachmittag hinein fort. In der Regel habe ich am Vormittag eine Andacht gefeiert, die ich zwischenzeitlich auswendig kann, einige Psalmen memoriert und meinen Gedanken Freiraum gelassen. Gegen Mittag war dann zu spüren, dass die Gedanken nicht mehr fließen und keine neuen gedanklichen Aspekte zu erwarten wären. Dann habe ich mir gegen Nachmittag Hörbücher und Vorträge zu Gemüte geführt, darunter:
- „begründet glauben“-Podcast 2020-2024 mit Matthias Clausen.
- Gerald Hüther 2021, Lieblosigkeit macht krank. Was unsere Selbstheilungskräfte stärkt und wie wir endlich gesünder und glücklicher werden.
- Victoria Lakefield 2024, Selbstfindung - Wer bin ich? Was will ich?
- Elisabeth Lukas 2020, Für dich. Heilende Geschichten der Liebe.
- Hans Rosling 2022, Factfulness.
- Stefanie Stahl 2015, Das Kind in dir muss Heimat finden.
- Stefanie Stahl 2020, So bin ich eben! Erkenne dich selbst und andere. Eine Typenlehre.
Am Nachmittag bzw. am Abend war es wichtig, vor Toresschluss der Herbergen, also meistens vor 19:00 Uhr, irgendwo angekommen zu sein. Zweimal habe ich das knapp nicht geschafft und musste statt der preiswerten Gemeinschaftsunterkunft eine Pension wählen. Im Tagesdurchschnitt habe ich knapp 30 km bewältigt; insgesamt 780 km verteilt auf 27 Tage. Einen Tag Pause habe ich mir in der Stadt Léon eingerichtet, und im Anschluss an das Pilgern einen Aufenthalt in Barcelona, denn dorthin hatte mich eine Mitpilgerin zu ihrer Familie eingeladen.
Geistlich bedeutend waren einige Begegnungen auf dem Weg, mehr noch aber das Einüben in eine mir selbst entsprechende Routine, frei von den sonstigen Zwängen der Familie oder des Dienstes. Ich wurde bestärkt in der Selbstkenntnis, dass ich gern früh aufstehe und früh zu Bett gehe. Mich selbst zu organisieren und für mich zu sorgen, war die Schlüsselerfahrung, die ich benötigte, um ein neues Gefühl dafür zu bekommen: Ich als Person kann meine Gefühle und Gedanken wahrnehmen, mich selbst klar einschätzen und das Ergebnis dann anderen mitteilen, auch wenn es mir selbst so erscheint, dass dieses Ergebnis die anderen möglicherweise nicht erfreut. Es bringt nichts, wenn ich mich in vorauseilendem Gehorsam an etwas anpasse, was ich mir am Ende aber nur eingebildet habe und gar keine reale Erwartung an mich darstellt. Was real im Raum ist oder nicht, bekomme ich nur heraus, wenn ich mich zumute und frage, wie meine Einstellung aufgenommen wird. Dies ist ein Beispiel für sehr grundlegende Erkenntnisse, die sich in mir vertieft oder stabilisiert haben.
Eine Gottesbegegnung im engeren Sinn ist mir während der Wanderung nicht geschenkt worden. Dafür aber ein spektakulärer Regenbogen. Dieses Naturschauspiel, das seit der Noahgeschichte als göttliches Friedenszeichen gedeutet wird, habe ich in einer derartigen Schönheit sonst noch nie in meinem Leben gesehen und festgehalten. Unerwartet emotional und geistlich ergreifend war dann aber die Ankunft in Santiago de Compestella und der Besuch der spanisch gefeierten Pilgermesse. Sicher war es nur Zufall, aber als einer der Priester das Fürbittgebet in deutscher Sprache las (und sonst weder englisch noch französisch gesprochen wurde), legte sich der Klang von Worten meiner Muttersprache derart in Seele und Geist, dass ich tatsächlich sage, in der Kathedrale von Santiago hat Gott mich neu gefunden. Mich allein. Unabhängig von Ehe, Familie, Beruf und meinen sonstigen Oberlausitzer Identitätsbausteinen, bekleidet nur mit dem Pilgeroutfit und mit den eigenen Gedanken in einer großartigen Kirche: Ein guter Ort, um neu aufzubrechen mit meinem Gott, der mitgeht in das künftige Leben, um es zu gestalten. Wie mein künftiges Leben (auch anders) aussehen könnte, das probiere ich gegenwärtig aus. Ein Ergebnis kann ich (noch) nicht vorweisen, aber dieser Prozess vollzieht sich auf einer erneuerten Basis. Gott sei Dank.
Pfarrer Stephan Rehm
Dank für die Kollekte am 27. Januar 2024 beim Vortrag über „Todesmärsche in der Oberlausitz“
Die Kollekte des Vortrags in Oppach ergab 449,50 € und wurde als Spende für den Erweiterungsbau des Pflegeheims für Holocaustgeschädigte Menschen in Maalot/
Israel (Deutsches Hilfswerk Zedakah e. V.) überwiesen.
Vielen Dank für diese Unterstützung!
Reformationspiel 2024?
Seit vielen Jahren besteht in der Kirchgemeinde Schönbach-Dürrhennersdorf die Tradition, im Gottesdienst zum Reformationsfest um 17 Uhr in Dürrhennersdorf ein Lutherspiel aufzuführen. Gestaltet von den Konfirmanden und den jeweiligen Pfarrern, ausgestattet mit Kulissen, Kostümen, Blitz und Donner sowie einem süßen Abschluss in Form des entsprechenden Brötchens, war dieser Gottesdienst stets gut besucht und ein Höhepunkt im Gemeindeleben.
Aus verschiedenen Gründen konnte das Spiel in letzter Zeit nicht wie gewohnt gezeigt werden oder fiel ganz aus.
Wir als Kirchgemeindevertreter finden es wichtig, den Gottesdienstbesuchern das Ereignis Reformation auch durch bildhafte Darstellung nahezubringen und möchten diesen Gottesdienst langfristig vorbereiten. Luther selbst forderte, erzieherische Stücke nach biblischen Stoffen zu verfassen. Für die Verbreitung des protestantischen Reformationsschauspiels war dies von anregender Wirkung.
Luthers Erkenntnisse für uns nachvollziehbar zu machen und unsere Meinungen, Sorgen, Gedanken bei der Entwicklung der Gesellschaft, des Kirchspiels und der Landeskirche auszudrücken, liegt uns am Herzen. All dies kann und soll im Lutherspiel Platz finden. Dazu suchen wir Mitspieler, Mitdenker, Mitgestalter. Da das Reformationsfest als Regionalgottesdienst gefeiert werden soll, möchten wir alle Gemeinden des Kirchspiels zur Unterstützung aufrufen. Bitte meldet Euch, melden Sie sich!
Kontakt: Peter Mieth: 035872 33819 /
Ute Schäfer: 01785225334
Europa-, Kommunal- und Landtagswahl
9. Juni und 1. September
2024 ist ein Wahljahr in Deutschland. In 9 von 16 Bundesländern stehen Kommunalwahlen im Kalender, u. a. in Sachsen am 9. Juni. In ganz Deutschland findet außerdem am 9. Juni die Europawahl statt. Die Landtage in Sachsen und Thüringen werden am 1. September gewählt. Eine breite ökumenische Initiative macht dazu die Stimme der Kirchen nach außen hör- und sichtbar.
Wir setzen uns ein für Menschenwürde, Nächstenliebe und Zusammenhalt. Wir setzen uns ein für Demokratie und gegen Extremismus. Wir setzen uns ein, dass Denken und Handeln auf das Wohl aller Menschen hin ausgerichtet sind. Kurz: Wir setzen uns dafür ein, Herz und Verstand zusammenzubringen, wenn wir gute Antworten auf komplexe Fragen finden wollen.
Weitere Informationen dazu sind unter fuer-alle.info zu finden.
Orgelrestaurierung Schönbach läuft
Wie schon seit geraumer Zeit angekündigt, haben nach umfangreicher Planung und Vorbereitung in der zweiten Aprilwoche die Restaurierungsarbeiten an der Schönbacher Orgel begonnen. Pfeifen, Klaviaturen, Teile der Traktur und die Manualwindladen wurden ausgebaut, um zunächst Baufreiheit für sichernde Arbeiten an der Kirchendecke und farbliche Auffrischungen am Gehäuse zu erlangen. Die eigentlichen Maßnahmen am Instrument erfolgen durch die Orgelbaufirma Groß aus Kubschütz sowohl in der Werkstatt als auch vor Ort über einen Zeitraum von mehreren Monaten. 49 der 59 Prospektpfeifen warten nach wie vor auf einen symbolischen Paten, der 50, 100 oder 200 € aufbringt, um die farbliche Erneuerung für einen Ton zu ermöglichen. Fragen Sie dazu Kantor Egermann. Vom Benefiz-Apfelsaft aus dem Schönbacher Pfarrgarten, gekeltert im Herbst 2022, gibt es (Stand Anfang Mai) immer noch einige Flaschen, die in der Kirche und im Eiscafé Oberlausitz auf durstige Orgelliebhaber warten. Fassen Sie sich ein Herz und mindestens eine Flasche!
Wesentlich unterstützt werden die Arbeiten durch Mittel des Denkmalamtes und der Landeskirche.
Amadeus Egermann
Wenn eine(r) eine Reise tut – (Rad)Wandern zu den Gottesdiensten im Kirchspiel
„Schade, diesen Sonntag ist in meiner Heimatgemeinde (wieder) kein Gottesdienst.“ Das kann ärgern und zum Klagen verführen oder einladen: Da könnte ich doch auf die Reise gehen – vielleicht findet sich auch eine Begleitung – egal ob mit dem Fahrrad, Auto oder Bus und Bahn.
In unserem Kirchspiel gibt es 13 Kirchen zu entdecken und jede ist einzigartig und hat ihre besondere Schönheit. In unserer Gottesdienstübersicht können Sie am Vortag ihre Auswahl treffen:
Suchen Sie sich die für Sie passende Uhrzeit aus – 9 Uhr oder lieber 10:30 oder doch nachmittags oder abends? Horchen Sie in sich hinein: ein Gottesdienst, in dem ein Bibeltext und seine ermutigende Botschaft für Ihren Alltag entfaltet wird oder besser mit Abendmahl, um Gottes Liebe auch auf der Zunge zu spüren oder lieber ohne viel Liturgie dafür lebhafter als Familien- oder Jugendgottesdienst? Und dann gibt es ja noch Fest- und Themengottesdienste. Ein buntes Angebot wartet darauf, dass Sie es entdecken. Und wenn Sie nach dem Gottesdienst noch ein bisschen Zeit einplanen, dann lohnt es sich, eine Runde durch den Ort zu drehen und vielleicht mit einem Picknick oder Gaststättenbesuch abzuschließen und wenn Sie nicht allein unterwegs waren, darüber zu reden, was Sie bestärkt oder geärgert hat.
Probieren Sie es aus – es besteht die Chance, dass Sie seelisch und körperlich gestärkt in die neue Woche starten und „nebenbei“ Neues nebenan entdeckt haben.
Über Fotos und einen kurzen Text von Ihrer „Reise“ freut sich das Kirchennachrichtenteam.
Auf meiner letzten Gottesdienst-Reise habe ich dieses Foto geschossen. Wissen Sie wo?
Wer jetzt Lust bekommen hat, mit anderen zu einer Nachbarkirche zu wandern oder mit dem Rad zu fahren, kann sich gern bei mir melden
(annett.gocht@evlks.de). Vielleicht lässt sich eine Tour organisieren mit einem anschließenden gemeinsamen Picknick oder …
Annett Gocht
Konzert mit Bettina Alms am 15.3.
Musik die begeistert durften am 15.3.2024 um 19:00 Uhr im Lutherhof Neugersdorf viele Gäste erleben. Die Musikerin Bettina Alms überzeugte durch ein abwechslungsreiches, niveauvolles Programm zwischen Pop und Klassik mit dem Titel „Hoffnungszeichen“. Sie sang und spielte auf verschiedenen Instrumenten und begeisterte das zahlreiche Publikum an diesem Abend. Mit ihrer sanften, ausdrucksstarken Stimme berührte sie die Herzen der Zuhörer. Aktuelle Popsongs - mal leicht, mal mit Tiefgang- boten ein musikalisches Programm für die Seele. Darüber hinaus bot sie virtuose Flöten- und Geigenklänge von Klassikstücken Bachs und Vivaldi, über Irische Songs bis hin zu Pop-Klassikern. Es war Musik zum Aufatmen und Entspannen. Vielen Dank an alle Mitwirkenden und Helfer.
Kerstin Koser
„Leichtes Leid“ oder: Gib deinen Stein ab! – JuGo am 17. März
Die Junge Gemeinde hatte am 17. März nach Oppach zum Jugendgottesdienst eingeladen und wer sich in die Kirche aufgemacht hatte, konnte nicht nur einen Stein mit seinen aktuellen Sorgen ablegen, sondern auch Befürchtungen und Vorurteile. Entgegen aller Klagen und düsteren Prognosen: Kirche war an diesem Sonntag präsent, offen, einladend, authentisch, schwungvoll … mitten in unserem Kirchspiel. Und junge Menschen finden ihre Worte für das Schwere und für die Hoffnung – Leid light.
Die Jugendlichen haben gemeinsam mit Smatt den Gottesdienst gestaltet und da war Glaube spürbar und auch Begeisterung – Dank an die JG, die Band, Tabea Werner und Christine Stempin (die in der Vorbereitung sicher die Motivation hochhalten und auf den Zeitplan achten mussten …)
Jugendgottesdienste sind eine gute Gelegenheit, Jugendliche, Familien und junge Erwachsene in unserer Nachbarschaft oder unserem Bekanntenkreis einzuladen, denen der klassische Gottesdienst zu fremd erscheint – nutzen wir sie zum nächsten JuGo am 10. November in der Neusalzaer Kirche.
Annett Gocht
Passionsspiel 2024 – ein gelungenes Experiment
Worauf lass ich mich da wohl ein?, so mag sich mancher von denen gefragt haben, die im Februar zugesagt haben, beim diesjährigen Passionsspiel mitzumachen. Denn zu dem Zeitpunkt war schwer abzuschätzen, wieviel Aufwand damit verbunden sein wird, von Probenterminen übers Texte-Lernen bis hin zur Suche nach Requisiten und Kostümen … – und worauf das Ganze hinausläuft. Schließlich war es in unseren Gemeinden das erste Passionsspiel dieser Art zum Karfreitag und es blieb spannend bis zuletzt, wie das „Experiment“ ausgeht.
Vom ersten gemeinsamen Lesen bis zur Aufführung war ein Weg zurückzulegen, auf dem sich alle Mitwirkenden immer intensiver hineinbegeben haben in ihre Rolle und in die Geschichte. Von dieser inneren Beteiligung war ganz sicher auch für die Besucher bei den Aufführungen in Neugersdorf und Friedersdorf etwas zu spüren. Und so haben am Ende hoffentlich alle sagen können: Die Mühe hat sich gelohnt!
Bleibt die Frage, ob aus dem Experiment eine neue Tradition für unser Kirchspiel wachsen wird. Deutlich wurde bei den Vorbereitungen in diesem Jahr jedenfalls: es ist gut, wenn sich für so ein Vorhaben Menschen aus mehreren Kirchgemeinden zusammentun – und es tut gut zu erleben: auf diese Weise wird etwas möglich, was in einer Gemeinde allein kaum realisierbar wäre.
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an alle Mitwirkenden, aber auch an den Verein Kultur- und Heimatfreunde Neusalza-Spremberg e.V. für die Bereitstellung der Technik und an Dagmar Große für die Kostüme.
Constance Šimonovská
Eine offene Kirche – nicht nur für Radfahrer
Saisoneröffnung am 14. April
Die Rad-Wege-Kirchen-Saison in Walddorf wurde im April mit einem Gottesdienst eingeläutet. Der Fahrradständer vor der Kirche war erfreulicherweise gut gefüllt, so dass auch Pfarrerin Rehm, nebst Tochter im Fahrradanhänger, gerade noch einen Platz für ihr Radl fand. Zahlreiche Menschen hatten sich aus verschiedenen Orten unseres Kirchspiels auf die Sättel geschwungen, um an diesem erfreulichen Ereignis teilzuhaben. Nach der Predigt durften die Besucher eine weitere Rundfahrt durch Walddorf unternehmen. Dank des gelungenen Videobeitrags der Familie Münnich und einer neuen Fotoausstellung des Fördervereins wurde deutlich, wie es vor einigen Jahrzehnten in Walddorf aussah: Zahlreiche Geschäfte, Läden, selbstständige Handwerker, Fabriken, öffentliche und gastronomische Einrichtungen reihten sich aneinander. Erstaunlich, was es alles gab und ein wenig traurig, dass das meiste geschlossen ist. Doch nicht so unsere Kirche! Dank des ehrenamtlichen Engagements der Mitglieder des Fördervereins ist sie nun wieder bis Oktober in der Zeit von 10-12 Uhr und 14-16 Uhr (außer montags) geöffnet. Offen für alle, die die Ausstellung besuchen oder ihrer Seele eine Rast gönnen und Kraft schöpfen wollen. Ob mit oder ohne Fahrrad – die Walddorfer heißen Sie herzlich willkommen!
Maike Pollack
Tag der offenen Tür
Die gemeinsame Verwaltung unseres Kirchspiels stellte sich vor in Neusalza-Spremberg am 27. April
Dieser Tag sollte ein Dankeschön für alle beteiligten Gewerke und eine Einladung zum Kennenlernen für Gemeindeglieder, Unternehmen mit denen wir regelmäßig zusammenarbeiten und Mitarbeiter anderer kirchlicher Dienststellen sein. Für die Kirchgemeindevertreter*innen hatten wir extra eine Stunde zum Besichtigen und Fragen stellen reserviert. Und wir haben uns sehr gefreut, dass aus jeder Kirchgemeindevertretung meist mehrere Interessierte diese Chance auch genutzt haben.
Pfarrerin Simonovska hat die Begrüßung übernommen und danach gab es regen Austausch in den Büros. Das leckere Buffett im Besprechungsraum wurde spätestens gegen Mittag „entdeckt“ und auch dabei entspannen sich gute Gespräche. Vielen Dank an alle Mitarbeiterinnen und Pfarrerin Simonovska, die die Köstlichkeiten zubereitet und mitgebracht und diesen Tag engagiert vorbereitet und begleitet haben und Birgit Gocht an Buffett und Spüle.
Wir haben uns über alle Gäste gefreut, die sich auf den Weg gemacht haben, die neuen Räume und die Verwaltungsmitarbeiterinnen kennenzulernen. So gehen wir wieder ein Stück aufeinander zu und Vertrauen und ein gutes Miteinander im Kirchspiel kann wachsen. (Annett Gocht)
Auch am Quiz wurde sich rege beteiligt - 36 Abgaben. Mit 7 von 10 richtigen Antworten kreuzten Kerstin Koser und Birgit Lorenz die meisten richtigen Antworten an und erhalten dafür einen kleinen Preis. Herzlichen Glückwunsch!
Gottesdienst zu Himmelfahrt im Rittergut Dürrhennersdorf
Nach einer kalten Nacht hat die Maisonne ihre warmen Strahlen geschickt und Gottesdienstbesucher aus verschiedenen Gemeinden nach Dürrhennersdorf gelockt: Einen bunten Frühlingsstrauß von Jesus-Nachfolgern. Die Bänke hatten eine bequeme Lehne, dazu Kissen. Lautsprecher haben ordentlich funktioniert und es gab im Anschluss an den Gottesdienst einen deftigen Kesselgulasch, der sehr wohlschmeckend war. Gemeindemitarbeiter und Kirchvorsteher haben für alles wunderbar gesorgt, und wir konnten das Essen in kleinen Gruppen schwatzend und schmatzend geniessen. Soweit zu den Dingen des leiblichen Wohlbefindens.
Und das Geistliche? Das, was für uns als Gemeinde so wichtig ist? Auch hier hat alles gestimmt. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Herrn Egermann verantwortet. Neben den Gemeindeliedern konnten wir zwei schönen Stücken lauschen, die Familie Egermann für uns gespielt hat. In der Predigt hat Pfarrerin Baudach uns eingeladen, über die Zeit nachzudenken, in der wir jetzt leben. Die Zeit zwischen Jesu Himmelfahrt und Jesu Wiederkunft. Lassen wir uns auf das alte Bundesvolk Israel ein? Werden wir in dieser Zeit zum Segen für dieses Volk? Das wollen und sollen wir. Dabei ist der Heilige Geist für uns die wichtigste Kraft, die Jesus uns in dieser „Zwischenzeit“ geschenkt hat. Wir brauchen ihn jeder für sich aber auch in der Gemeinde. UND: Wir brauchen einander. So möchte es Gott.
Erwarten wir voller Freude Jesu Wiederkunft! Der Zeitplan ist geheim.
Corina Rogel
Der „Esslinger-Kreis“ in Ebersbach – Was ist das?
Esslinger-Kreis? Ja, den kenne ich. Da war ich im April und es hat mir gut gefallen. Zu Beginn hat uns Frau Firl in ihrer Andacht noch einmal mit ins Oster-Geschehen genommen. Wir hatten noch alle möglichen „Osterfreuden“ im Gedächtnis. Diese waren dann doch mehr weltlicher Art. Die Auferstehung Jesu hat bei allen Betroffenen zunächst Unsicherheit, Unglaube und Erstaunen ausgelöst. Freude war da noch nicht zu spüren. So ist es eben auch bei uns. Neben den weltlichen Freuden bleibt erst einmal ein großes Erstaunen über das göttliche Handeln an Ostern. Gut, dass wir nun bis Pfingsten Zeit haben diese göttliche Osterfreude der Auferstehung Jesu in uns reifen zu lassen und sie dann mit durch das Jahr zu nehmen.
Nachher durften wir leckeren Erdbeerkuchen genießen bei Kaffee oder Tee. In dieser Zeit ergaben sich Gespräche zum Kennenlernen oder Beziehungen neu aufleben zu lassen. Einige der Teilnehmenden waren schon „alte Hasen“ dieses Kreises und sie konnten nette Begebenheiten von „damals“ erzählen.
Nun kommen wir zum aktiven Teil des Vormittags. Erste Bewegung kam in uns, als wir uns in einen Stuhlkreis setzten. Eine Ergotherapeutin vom Oberländer Pflegestift erklärte uns den Sinn von Gymnastik im Sitzen. Diese Übungen sollen Reaktion und Balance fördern und können so der Sturzgefahr entgegenwirken, sie können unseren Mut stärken, unserem Körper wieder mehr freie Bewegung zu zumuten. Vor allem aber sollen sie Freude machen und dazu trägt das gemeinsame turnen im Esslinger Kreis wesentlich bei. Wir lernen hier die Übungen, nehmen sie mit nach Hause zum „nach turnen“. Für jede Übung gibt es die Möglichkeit der Ausführung sitzend oder stehend. So entscheiden die Teilnehmenden welche Übung sie wie mit machen. Abschließend haben wir noch sitzend getanzt! Wie das geht? Wir haben Arme, Beine, ja den ganzen Körper durch Bewegungen in den Rhythmus von Schlager- oder Volksmusik gebracht. So macht Tanzen selbst mir Spaß. Ich möchte denen danken, die diesen netten Vormittag ermöglichten und den Teilnehmenden sagen, es war schön mit euch.
Barbara Zestermann