Pflegekinder suchen Heimat

Stell dir vor, du bist Kind und wirst von deinen Eltern nicht gesehen. Deine Bedürfnisse werden hinter die Bedürfnisse deiner Eltern gestellt und du wünschst dir eigentlich nur ein Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit und Akzeptanz. Aus dir unbekannten Gründen können deine Eltern dir dies jedoch nicht geben. Nach einiger Zeit kommen immer wieder fremde Personen in eure Wohnung und sprechen mit deinen Eltern über dich und deine Situation. Eines Tages nimmt dich eine der Personen mit ins Jugendamt und sagt, dass du vorrübergehend in einer fremden Familie wohnen wirst. Doch wann geht es wo hin? Wo kannst du ankommen? Die Leute vom Jugendamt sagen, dass du in eine andere Familie und dort für immer wohnen sollst. Doch es findet sich lange Zeit keine, die dich aufnehmen möchte. Liegt es an dir?

Pflegekinder stehen oft vor vielen Fragen und die ständige Ungewissheit lässt sie nicht in Ruhe ankommen. Solche Fälle gibt es leider in den letzten Monaten im Landkreis Görlitz vermehrt. Der Bedarf ist in der Zeit nach der Pandemie stark gestiegen. Die verschiedenen Vollzeit-Pflegeformen im Familienkontext sind Dauer-, Kurzeit- und Bereitschaftspflege. Aktuell gibt es im Landkreis Görlitz 339 belegte Pflegefamilien und 10 Kinder, welche zur Vermittlung in eine Pflegefamilie stehen. Das Leben mit Pflegekindern bringt neben viel Abwechslung und Bereicherung, aber auch Herausforderungen mit sich. Wenn Sie an einer Pflegschaft interessiert sind oder weitere Fragen haben, sind wir gern für sie da:

Bericht einer Pflegefamilie

Wir sind Volker (54) und Katrin (51) und das Thema Pflegekinder begegnete uns immer wieder und berührte unser Herz. Nachdem unsere eigenen vier Kinder etwas älter waren (zwischen vier und zwölf), absolvierten wir schließlich einen Pflegeelternkurs. Zweifelnd, ob wir dieser Aufgabe gewachsen waren, erklärten wir uns danach bereit, ein Pflegekind in Kurzzeitpflege aufzunehmen. Kurz vor Weihnachten 2009 erhielten wir dann vom Jugendamt die Anfrage, ob wir spontan Geschwisterkinder (4 und 9 Jahre) aufnehmen könnten. Nach langem Abwägen und einem klaren „Ja!“ unserer großen Kinder, erklärten wir uns bereit, die zwei als Dauerpflegekinder zu behalten.

Rückblickend finden wir, dass diese teilweise herausfordernde Aufgabe uns immer wieder bereichert. Es ist für uns faszinierend zu erleben, wie die Pflegekinder innerhalb von einigen Wochen und Monaten große Entwicklungsschritte machen, ohne dass wir sie darin besonders fördern. Einfach die Sicherheit in einem geregelten Alltag und die Integration in die Familie macht dies möglich.

Kennen Sie die „Sternsinger“?

Das ist eine Aktion der katholischen Christen –„die größte Kinder-Solidaritätsaktion weltweit“. Jedes Jahr um den 6. Januar herum besuchen vor allem Kinder, verkleidet als Könige und begleitet von einem Sternträger, Menschen in ihren Wohnungen. Kindergärten, Pflegeheime, Rathäuser, Kanzleramt… auch dort werden Besuche gemacht, Lieder gesungen, Gebete gesprochen. Die Sternsinger erinnern an die weisen Männer, die mit kostbaren Geschenken zum Kind in der Krippe kamen. Ist der Besuch vorüber, erinnert ein Jahr lang ein Schriftzug neben oder über der Tür daran: *20+C+M+B+24* wird es für nächstes Jahr sein. Übersetzt aus dem lateinischen „Christus mansionem benedicat / Christus segne dieses Haus“, auch 2024. Zugleich erbitten die Sternsinger eine Spende. In jedem Jahr wird ein anderes Gebiet der Erde, wo es Probleme gibt und wo vor allem die Kinder Hilfe brauchen, damit unterstützt – sozusagen „Kinder helfen Kindern“. Für 2024 ist Amazonien der Schwerpunkt der Aktion, und die Vorbereitungen beginnen bald. Das heißt nicht nur: Kostüme basteln und Lieder üben – bei den Treffen wird das Land vorgestellt. Mit einem Gottesdienst, oft am 2. Weihnachtstag, beginnt die Aktion. Die Sänger machen sich gesegnet und gesendet auf den Weg.

In Oppach entstand der Gedanke einer gemeinsamen Sternsinge-Aktion. Warum nicht miteinander unterwegs sein? Und vielleicht hätten Sie sogar Interesse, mit den eigenen Kindern (oder Enkeln) dabeizusein? Dann melden Sie sich doch z. B. in der Christenlehre, im evangelischen oder im katholischen Pfarramt. Dann kann geplant werden, wo und wie die Aktion hier in unserer Region im kommenden Jahr läuft. Feste Termine für die nächste Aktion sind der Entsende-Gottesdienst (26.12., katholische Kirche Leutersdorf) und der Besuchs-Tag (6.1.). Die Probentermine werden mit den Mitwirkenden festgelegt. Und je mehr mitmachen – umso mehr schafft man, und umso mehr Spaß macht es.

Und wer wissen möchte, wie es anderswo läuft:

www.sternsinger.de

Ganz einfach!

Gemeindepädagogin Annegret Firl

Kirchennachrichten 2024 nur in vier Ausgaben

Der Kirchspielvorstand hat ein Experiment beschlossen: Wir wollen im nächsten Jahr vier Ausgaben der Kirchennachrichten jeweils mit einem Geltungszeitraum von drei Monaten herausgeben. Die Termine planen wir wie folgt:

  • 08.-15.11.2023 für die Ausgabe Dezember-Februar
  • 02.-09.02.2024 für März-Mai
  • 08.-15.05.2024 für Juni-August
  • 07.-14.08.2024 für September-November

Möglicherweise werden die Kirchennachrichten dadurch etwas dicker, aber sie müssen nur viermal im Jahr produziert, gedruckt und ausgeteilt werden. Einen Versuch ist es uns wert.

für den Kirchspielvorstand Pfarrer Stephan Rehm

Tag der Schöpfung

Am 01.09.2023 wurde in Herrnhut der Tag der Schöpfung gefeiert, organisiert durch die Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Sachsen. Den ganzen Tag über fanden Veranstaltungen zum Thema „Damit ihr das Leben in Fülle habt.“ (Johannes 10,10) statt. Wir haben uns für die geführte Wanderung mit dem Revierförster Matthias Clemens entschieden, um über Gottes Schöpfung im Wald zu staunen. 2 Stunden bekamen wir sehr interessante Einblicke in das Ökosystem Wald, trafen Wächterameisen, die ihre Blattläuse bewachten, erfuhren wie Zunder entsteht und dass manche Pflanzensamen viele Jahre im Boden schlummern, bevor sie auskeimen und manchmal sogar einen Waldbrand dazu brauchen. Es war gut, sich mal bewusst zu werden wie vielfältig die Natur ist und genau hinzusehen, welche erstaunlichen Fortpflanzungsmechanismen manche Pflanzen und Tiere besitzen, vom Springkraut über die Gallfliege/-wespe bis zur Köcherlarve. Aber auch tote Bäume waren zu sehen, welche die Trockenzeiten der letzten Jahre nicht überstanden haben und nun Stück für Stück herunterbrechen, wenn sie nicht gefällt werden. Bäume mit Pechringen, die Menschen zur Bekämpfung der Nonnenfalterplage 1921 angebracht haben und die nun bei der Altersbestimmung der Bäume helfen. Abenteuerlich wurde es, als wir unter der Straße durch einen winzigen Tunnel liefen und an einer Quelle und einem wunderbaren Baumhaus vorbeikamen. Wir sprachen auch über den Waldumbau und wie unterschiedlich die Meinungen zu diesem Thema sind. Immer wieder konnten wir darüber staunen, welche Vielfalt Gott geschaffen hat - das kann doch alles kein Zufall sein!

Nach dieser wunderbaren Führung genossen wir eine leckere Suppe und nahmen 18:00 Uhr am ökumenischen Gottesdienst im Garten der Herrnhuter Diakonie teil, der Johannes 10, 7-11 zum Thema hatte. Jesus ist der gute Hirte, die Tür zu den Schafen, der für uns sein Leben gelassen hat und will, dass wir ein Leben in Fülle haben. Nicht erst im Jenseits, sondern auch schon jetzt. Darum lasst uns Gottes Schöpfung bewahren, damit wir alle ein Leben in Fülle haben.

Im Anschluss an den Gottesdienst fand ein Abendkonzert statt, bei dem auch der ökumenische Chor aus unserem Kirchspiel auftrat. 

Insgesamt war es ein wunderbarer Tag, der zum Staunen und Nachdenken angeregt hat. 

Luca und Anne Richter

Verabschiedung von Gemeindepädagogin Beate Steinert

Sonntag, 10. September, Kirche Neugersdorf

Zum Erntedanksonntag haben wir in Neugersdorf an die besondere Ernte gedacht, die wir aufgrund des Wirkens von Gemeindepädagogin Beate Steinert genießen können: Menschen, die von Gottes Wort ergriffen worden sind – weil es ihnen jemand gesagt hat. Beate Steinert hat man immer schon die Begeisterung angesehen, die sie im Herzen trägt, wenn von Jesus erzählt wird. Sie hat seit 2009 das Ihre durch ihr Wirken in unseren Kirchspielgemeinden dazu beigetragen. Aufgrund einer Erkrankung haben wir sie nun in den nicht selbst gewählten Ruhestand verabschiedet. Sowohl die zahlreichen Gottesdienstbesucher, die Worte zur Verabschiedung durch Bezirkskatechet Michael Eichhorn, Mittelherwigsdorf, die zahlreichen Grußworte und das erfrischende Kirchenkaffee haben das Wirken von Beate Steinert gewürdigt und mit dem Festgottesdienst abgerundet.

Wir wünschen Beate Steinert und ihrer Familie gute Gesundheit, und dass sich die Begeisterung für Jesus und den christlichen Glauben auch auf anderen Wegen als in einem hauptamtlichen Dienstverhältnis Bahnen findet, weiterhin Menschen zu begeistern. Danke, liebe Beate, für all dein Wirken an den Kindern in deinem Arbeitsumfeld! Gott segne euch.

Orgelrestaurierung Schönbach rückt näher, Patenschaftsaktion läuft weiter

Schon mehrfach haben wir an dieser Stelle informiert, dass es einen Plan für eine Orgelrestaurierung gibt. Nun gibt es die erfreuliche Nachricht, dass das Vorhaben so Gott will 2024 mit wesentlicher Unterstützung von Denkmalamt und Landeskirche in Angriff genommen werden kann.

Herzlich danken möchten wir allen, die schon etwas gespendet haben, Flaschen des Benefizgetränks „Schönbacher Pfarrgarten-Apfelsaft“ gekauft und genossen haben oder sich schon an der Patenschaftsaktion für die farbliche Neufassung der Prospektpfeifen (was Bestandteil der Arbeiten sein wird), beteiligt haben. Ein größerer Teil dieser 59 Pfeifen wartet noch auf einen Paten, der mit 50, 100 oder 200 € helfen kann, dass zukünftig keine grauen Pfeifen neben den aufgefrischten aus dem Orgelgehäuse schauen. Nochmal kurz Details zur Aktion: Vielleicht finden Sie die Tonbezeichnung einer Pfeife (C, Cis, D, Dis, E, F, Fis, G, Gis, A, B oder H) als Anfangsbuchstaben in Ihrem Namen wieder. Nennen Sie uns für „Ihre“ Pfeife die Angabe „Hauptwerk“ bzw. „Oberwerk“, 8‘ (8 Fuß) bzw. 4‘ (4 Fuß) und Tonname. Sie erhalten einen „Patenbrief“ über die Zuwendung für Ihre „Pfeife“. Für Ihre allgemeine oder patenschaftliche Zuwendung nutzen Sie diese Bankverbindung: Kassenverwaltung Bautzen, IBAN: DE 53 3506 0190 1681 2090 65 | Verwendungszweck: RT 2128, Orgel Schönbach. Informationen auch im Paten-Flyer, der in der Schönbacher Kirche liegen müsste und über Kantor

Amadeus Egermann